Oberstes Ziel des Karate-do ist die Entwicklung des Charakters, dass jedes physische und psychische Hindernis des täglichen Lebens überwunden werden kann. Nicht der Sieg noch die Niederlage im
Kampf stehen bei den Kampfkünsten im Vordergrund. Geist und Körper sollen in ihrer Mitte ruhen, wie die klare See, deren donnernde Wogen jedoch auch die felsigste Küste hart treffen können.
Karate ist eine Kampfkunst der waffenlosen Selbstverteidigung. Der Körper wird so trainiert, dass Arm und Beine eine mit Waffen vergleichbare Schlagkraft entwickeln können. Im Karate werden
Schlag, Stoß, Tritt und Blocktechniken trainiert. Hebel, Würfe und Feger können ebenfalls zum Einsatz kommen.
Der Schlag eines gut trainierte Karateka kann mehr als 30 Kilometer pro Stunde erreichen. Die Techniken werden von der Willenskraft des Karateka kontrolliert. Die explosionsartige Entfaltung der
Kraft auf ein Ziel, wird Kime genannt. Kime ist ein Prinzip, das eine Technik des Karate vom Boxen unterscheidet. Dieses Prinzip ist die Konzentration von Technik und Geist.
In alten Zeiten wurde diese Technik Ikken Hissatsu oder Ichi Gekki Hissatsu (mit einem Schlag töten) bezeichnet. Im Training wird die Technik kurz vor dem Ziel gestoppt (sun dome), um den Übungspartner nicht zu verletzen. Die Schlagstärke wird am Sandsack, Pratzen, Makiwara (Holzpfosten mit Strohummantelung) oder beim Bruchtest geübt.